- Proteomics
- Proteomics[prəʊtɪ'ɔmɪks, englisch], Proteombiologie, Wissenschaftszweig, der sich mit der globalen Analyse zellulärer Proteine (Proteom), deren Struktur, Funktion und Wechselwirkungen befasst, um die Rolle normaler Proteine und die Schlüsselrolle veränderter Proteine bei der Entstehung von Krankheiten und Fehlbildungen zu erkennen. Proteine sind die Genprodukte, die zum Aufbau der Zelle, zu deren Stoffwechsel sowie zur Kommunikation der Zellen untereinander beitragen. Im Bereich der Medizin wird nach der Sequenzierung des menschlichen Genoms (Erbgutentschlüsselung, Genomanalyse) durch Proteomics die Aufklärung krankheitsrelevanter Prozesse erwartet, insbesondere in der Entwicklung von Behandlungskonzepten genetisch bedingter Erkrankungen, z. B. Krebs, und Infektionskrankheiten. Diese Daten dienen dem Verständnis anomaler Zellvorgänge und eröffnen damit neben dem Erkenntnisgewinn in der Grundlagenforschung u. a. die Möglichkeit, bestimmte Arzneimittel und Strategien zur Krankheitsbekämpfung zu entwickeln, um die Auswirkungen krankhafter Zellprozesse zu mindern oder zu kompensieren. Zur genauen Funktionsanalyse von Proteinen wird eine Kombination von Techniken eingesetzt, z. B. zweidimensonale Gelelektrophorese, Massenspektrometrie, Aminosäuresequenzierung, Bildanalyse und Bioinformatik.
Universal-Lexikon. 2012.